Aufmerksame Passanten haben die beiden Autobomben in London entdeckt; in Glasgow war es Glück, daß der Anschlag auf den Flughafen nicht geklappt hat. Glück hat auch Wolfgang Schäuble, daß ihm nun wieder Mikrofone unter die Nase gehalten werden, in die er Forderungen zur inneren Sicherheit fordern darf. Das funktioniert bei ihm wohl schon automatisiert im Halbschlaf, sonst hätte er diesmal womöglich mehr aufmerksame Passanten und mehr Glück gefordert; stattdessen hört man
stark Bekanntes: Mehr Videoüberwachung soll her, mehr Kommunikationsüberwachung, und die Online-Durchsuchung auch.
Schäuble weiß: Wenn du etwas durchsetzen möchtest, aber auf Argumente keine Lust hat – Sicherheit ist der ultimative Joker, auf ähnlicher Stufe wie der "Schutz von Kindern und Jugendlichen" und ansonsten allenfalls vergleichbar mit "Ben Gurion" in Kishons "jüdischem Poker". Dieser Trick wird seit langem beispielsweise von Konzertveranstaltern
erfolgreich angewandt. Wer jemals versucht hat, den Muskelmann am Eingang davon zu überzeugen, eine Halbliter-Plastikflasche ließe sich nur schwer als tödliches Wurfgeschoß einsetzen, hat erkannt: Mit der Exekutive über Sicherheit zu diskutieren, ist zwecklos.