Vor Jahren war im "Stern" einmal ein beeindruckendes doppelseitiges Foto von einem nächtlichen Wohnblock in irgendeiner nordkoreanischen Stadt. Alle Fenster waren dunkel, weil Nordkorea => Knappheit => Strom sparen => nachts Licht aus & schlafen! Gleichzeitig war an dem Wohnblock allerdings ein riesiges – und ich meine: riesiges – Portrait des geliebten Führers (damals Kim Jong-il, denke ich) angebracht: von mehreren Lampen hell erleuchtet. Soviel Strom muß sein.
An dieses Foto mußte ich nach der Einführung des Glühbirnenverbots in der EU denken. Klimaschutz ist sinnvoll, klar, aber während die Bürger ihr nächtliches Licht limitiert kriegen, leuchten derweil die Firmenlogos, Reklametafeln und Schaufenster um die Wette.
Auch das macht klar, wer der Chef ist.
Mittlerweile wird immerhin zaghaft diskutiert, ob es nicht eine gewisse Schieflage bei der Corona-Bekämpfung darstellt, wenn private Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren verordnet werden, die Arbeit aber von all dem grundsätzlich ausgenommen ist. Vielleicht kommt ja wenigstens ein
Sprechverbot im öffentlichen Verkehr. Laßt uns das Volk schweigend zur Arbeit karren! Denn Arbeit muß sein.