"Nur noch eine Minderheit der Deutschen hat Normalgewicht",
tönt es seit ein paar Tagen vielstimmig aus
Google News. Das wirft eine Reihe interessanter Fragen auf: was "Normalgewicht" dann eigentlich bedeuten soll, wer es definiert, und wer ein Interesse daran hat, das "Normalgewicht" mittels dubioser Meßgrößen wie dem Body-Mass-Index nahe der Magersucht zu halten.
Ich selber werde gemeinhin für schlank gehalten, obwohl's nicht mehr stimmt; das reicht mir. Aber außerhalb meiner Küche gibt es kein Entrinnen vor dem Fitnesswahn – es mag so idiotisch sein, wie es will, alle machen mit. "In der Ziegelgasse hat sich Heidelbergs erster Frozen-Yoghurt-Store niedergelassen. Der fluffige Spaß ist nicht nur schwer im Trend, sondern auch ernährungsbewußt", meint mir gerade eben der Oktober-Meier unter der Rubrik "Essen und Trinken" mitteilen zu müssen (Meier 10/11:26).
Um exakt solchen Schwachsinn in Zukunft nicht mehr lesen zu müssen, suche ich hiermit hochoffiziell die Unterstützung zahlungskräftiger Investoren für meine seit einiger Zeit schwelende Geschäftsidee: eine Restaurantkette, die Kohlehydrate bis zum Abwinken serviert, aber auch das Fett nicht vergißt. Nudelgratin mit Kartoffeln auf Pizza, Älplermakronen à l'indienne, Linguine mit Tortellinisoße – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das wäre wirklich mal der Zeit voraus. Denn Diätmoden kommen und gehen – die Verfettung bleibt.