Unausgesprochene Maxime der amerikanischen Außenpolitik scheint seit Jahrzehnten zu sein, daß der Rest der Welt aus irgendwelchen zurückgebliebenen Eingeborenen besteht, mit denen man umspringen kann, wie es beliebt. Das militärische Fußvolk hat diese Haltung recht gut internalisiert; das Ergebnis sieht man im "befreiten" Irak. Schön wäre es, wenn die Eingeborenenhäuptlinge irgendwann mal etwas unternähmen, um diese Sicht der Welt zu korrigieren. Stattdessen übersetzt man in den meisten europäischen Staaten "transatlantische Freundschaft" mit hemmungsloser Arschkriecherei.
Trauriger Höhepunkt aus jüngster Zeit: Das Radar-Begrüßungsständchen der tschechischen Verteidigungsministerin ("Guten Tag, Flagge mit Sternen und Streifen. Du hast dich schon über uns entrollt").
Dabei lassen die Herrenmenschen gerade auch in befreundeten Staaten gerne heraushängen, wer der Reiter und wer nur das Roß ist. Nicht nur die gegen alle Widerstände hingeklotzte amerikanische Botschaft in Berlin spricht Bände. Während sich letztes Jahr beim Bush-Besuch in Deutschland noch ranghohe einheimische Politiker von den Sicherheitsleuten des Präsidenten herumschubsen lassen mußten, war es gestern nur ein Ortsvorsteher aus dem hessischen Butzbach, der eine halbe Stunde gefesselt in Gewahrsam von US-Soldaten verbrachte:
Anwohner demonstrierten spontan mit "Ami go home"-Plakaten. Leute, habt ihr nicht kapiert? Die sind schon zuhause. In der ganzen Welt.