Hessens Einzelhandels-Präsident Frank Albrecht hat den Protest von Ordensleuten gegen das neoliberale Wirtschaftssystem vor Frankfurter Geschäften mit Nazi-Methoden verglichen. Die Christen hatten mit Plakaten vor Geschäften gestanden. (FR 20.12.2006:24)
Gestanden! Mit Plakaten!! Sind wir schon wieder soweit? Kein Wunder, daß Herr Albrecht sich an unselige Zeiten erinnert fühlt: "Es ist nicht demokratisch, auf die Straße zu gehen mit Plakaten, wie früher einmal geschehen". In der Tat bedenklich, daß solches Tun immer noch nicht verboten ist. Herr Albrecht ist dabei sogar noch großzügig, denn ihm "geht es nicht darum, dass jemand seine Meinung nicht sagen darf. Doch hier wird klar aufgefordert zur Konsumverweigerung und damit zum Boykott des Einzelhandels. Das ist nicht rechtens. (...) Im vergangenen Jahr fing das an, dass sie gegen das kapitalistische Wirtschaftssystem demonstrierten mit dem Ziel, dass die Menschen auf Konsum verzichten. Das ist ein Angriff auf die Gewerbefreiheit, das passt auch nicht in unser Rechtssystem". Und schon gar nicht in die Weihnachtszeit! "Da sollte man aufeinander zugehen, versöhnlich sein" (Albrecht). Und vor allem Zeugs kaufen, bis es quietscht! Darum geht es doch bei diesem Fest! Also, Leute: Bitte konsumiert euch dumm und dämlich. Ihr habt noch drei Tage Zeit bis Heiligabend. Ihr wollt doch nicht die Grundlagen unserer Gesellschaft zerstören, oder? Und vor allem keine Nazis sein!
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20.12.2006, 23:12 • Link • Kommentieren