Obgleich ich ein großer Freund von Sonne und Wärme bin, kann ich mich dem Eindruck nicht verschließen, daß es nicht heiß, sondern zu heiß ist. Der Sommer zeigt sich von seiner klebrigsten Seite – die Schuhe am Asphalt, das durchgeschwitzte Hemd am Leib: alles pappt. Absurde Zahlen auf den elektronischen Temperaturanzeigen. Was tun? Ein Besuch im Schwimmbad verbietet sich mir aus Gründen der Eitelkeit; der einzige Mensch, von dem ich sicher weiß, daß er meinen für den Sommer schlecht vorbereiteten Körper schon irgendwie okay findet, ist nicht da, und alleine traue ich mich nicht. Zurück in die Wohnung? Ich lebe im Dachgeschoß; genauso gut könnte ich ins Innere der Sonne wollen. Stattdessen flüchte ich mich in den Bus und fahre sinnlos in der Gegend herum – hier gibt es nämlich eine Klimaanlage. Welch Erfrischung! Welch angenehme Kühle! Wie konnte ich jemals etwas Schlechtes über die Heidelberger Straßen- und Bergbahn sagen, ja auch nur denken? Die ewigen Verspätungen, die sadistischen Busfahrer, das gehört doch alles letztlich zum Lokalkolorit. HSB, ich liebe dich! Und ich will nie wieder aussteigen!
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14.06.2006, 19:06 • Link • Kommentieren